Mit Veröffentlichung vom 11.11.25 wurde im NetZeroValley Lausitz Projekt die Wahl zum Beiratsvorsitz bekannt gegeben. Wir als Mittelstandsinitiative Brandenburg (MIB) kritisieren die fehlende Teilhabe von KMU und bieten einen konstruktiven Dialog an.
Beirat NetZeroValley Lausitz Katrin Bartsch
Vorsitzende
c/o WIL e.V.
Altmarkt 17 03046 Cottbus
Neu gewählter Beirat NetZeroValley Lausitz, Veröffentlichung vom 11.11.2025,
Dialog zur Beteiligung von unabhängigen Vertretern der KMU
Sehr geehrte Frau Vorsitzende Bartsch, sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind eine parteiunabhängige Initiative des Brandenburger Mittelstandes und beglückwün- schen Sie zur Wahl als Beiratsvorsitzende. Ihre Position bedeutet eine besondere Verantwortung für einen Vorgang zu übernehmen, welcher die Integration von zukünftigen Technologien in einem Ausnahmerahmen ohne vergleichbare Erfahrungen beinhaltet. Das erfordert Weitsicht und diese wünschen wir Ihnen.
Es ist Ihr formulierter Anspruch, auch für die „Stärkung und Integration regionaler kleiner und mittlerer Unternehmen“ zu wirken. Dieser Ansatz entspricht unserem Hauptanliegen, daher wenden wir uns an Sie als verantwortliche Vertreterin, des offensichtlich ersten etablierten Gremiums des NetZeroValley Lausitz und erlauben uns folgende mit einem Beantwor- tungswunsch versehene Fragestellungen:
Wir bekennen uns öffentlich als NetZeroValley Unterstützer, werden aber die Entwicklung offen, unabhängig, kritisch und zielführend begleiten. Diese Interessenbekundung läuft über die private Internetseite www.netzerovalley.eu/unterstützer und suggeriert dem User, einer offiziellen Darstellung zu folgen. Die Seite verweist auf den Ansprechpartner Dr. Markus Niggemann, welcher von uns angesprochen nur auf den „privaten“ Status der Webseite verweist, zum Inhalt dieser keine Auskunft erteilen kann und sich persönlich als hierfür nicht zuständig erklärt?! Werden Sie sich dafür verwenden, die Präsenz der hier veröffentlichten Unterstützer zu einem offiziellem Status zu verhelfen?
Obwohl die bisherigen Sprecher dieser Idee eines „Reallabors unter hemdsärmliger Heran- gehensweise“ viele Wege in die Öffentlichkeit finden, sind nicht alle Etablierungsvorgänge durch einen Mangel an Transparenz nachzuvollziehen.
Ausgehend von der „Lausitzrunde“, als ein kommunales Bündnis regionaler Gemeindevertreter, wurde eine Arbeitsgruppe „Taskforce“ mit dem Auftrag gebildet, ein Beantragungsverfahren durchzuführen. Mit Dr. Markus Niggemann wird hierfür ein verantwortlicher Vertreter benannt, welcher wiederum angesprochen, die Möglichkeit jeglicher Vorgangseinwirkung verneint.
Erklären Sie uns bitte, welches Gremium ist im Rahmen einer Projektverantwortung ansprechbar? Wer hat die Beiratsvertreter vorgeschlagen, oder konnten sich diese Stakeholder bewerben? Gibt es eine Dokumentation der Wahl?
Sie begleiten das normbrechende Strukurwandelprojekt mit dem grundsätzlichen Ansatz der Ermöglichung von Sonderbedingungen für bevorzugte Investitionen in Zukunftstechnologien. Uns ist aufgefallen, dass vermutlich keiner der NetZeroValley beantragenden kommunalen Vertreter und Ihrer Beiratskollegen ein alleinvertetungsberechtigter, verantwortlicher Unter- nehmer mit Vollrisikoerfahrung ist! Das sehen wir äußerst kritisch! Sie behaupten, die Investi- tionsbedürfnisse genau zu kennen, formen Ausnahmebedingungen, motivieren Gesetzan- passungen, fördern Prozessbeteiligte nach eigenen Kriterien mit öffentlichen Mitteln – ohne persönliche Verantwortlichkeit und damit ohne die Möglichkeit einer fundierten Risikomode- ration. Sie umgeben das „Reallabor“ mit überwiegender Zahl an Profiteuren, also durchaus unkritischen Beteiligten.
Verzichten Sie auf eine direkte, unabhängige Vertretung kleinerer und mittlerer Unternehmen in Ihren Steuerungs- und Strategiegremien, steht dies im Widerspruch zur hohen regionalwirt- schaftlichen Bedeutung des Mittelstandes. Dazu befinden wir alle, von öffentlicher Unterstützung abhängige Institutionen als grundsätzlich ungeeignet.
Wie gehen Sie mit bisherigen Beirat-Teilhabeansprüchen unabhängiger Vertreter der KMU um? Wie wollen Sie Teilhabeforderungen und Mitsprache bei Infrastrukturprojekten, Förderbedingungen, Bürokratieabbau umsetzen, ohne deren freie Vertreter (wir meinen keine abhängigen Institutionen wie IHK oder HWK) Mitbestimmung zu gewähren? Wie wollen Sie KMU-Themen priorisieren, ohne diese zu hören?
Mit dem Spatenstich erfolgt vermutlich eine Realisierung zum NetZeroValley Lausitz Projekt Nr.6 im Industrie- und Gewerbegebiet „Am Spreewalddreieck“ in Lübbenau durch die Firma Schwarz Digits GmbH & Co.KG datacenter Lübbenau. Gab es hierzu bereits zuvor ein offizielles Signal von der EU zur Freigabe der Etablierung von Projekten in der Fläche? Welches Gremium wurde hierfür zur Begleitung in der EU geschaffen?
Ein wichtiges Anliegen in den Formulierungen des „Reallabors“ ist es, regionale Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Die Geschäftsführung des vorgenannten Investors sagt mit „..vor Ort nur Sicherheitspersonal und Gärtner,...die echte Anwendung erfolgt dort wo unsere Talente und Industrieexperten sitzen..“ (Zitat aus Handelsblatt 17.11.25 Artikel von Lina Knees)?!
Wie gedenken Sie jetzt und in Zukunft darauf einzuwirken, dass eine wirkliche Wertschöpfung mit erweiterter Beschäftigung im Zusammenhang mit Investitionen in der Lausitz passiert?
Wir betrachten die Sorge unserer Unterstützer in Bezug auf eine Benachteiligung aufgrund fehlender Interessenvertretung als berechtigt und bitten Sie zum Dialog.
Sehr gerne stehen wir auch für einen Termin zur Verfügung und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
i.A. Marco Schmidt
Mittelstandsinitiative Brandenburg.de
Deutsche Initiativen